ORNAMENTALES BEWERTEN
"Eine
Funktion ist zunächst einmal nichts anderes als ein
Vergleichsgesichtspunkt. Ein Problem wird markiert (man spricht dann von
"Bezugsproblem"), um eine Mehrheit von Problemlösungen
vergleichbar zu machen und für Auswahl- oder Substitutionsleistungen verfügbar
zu halten. In diesem Sinne ist funktionale Analyse ein methodisches
Prinzip, das sich durch beliebige Beobachter mit beliebigen
Problemstellungen (inklusive Zwecksetzungen) anwenden lässt. Das Belieben
eines funktionalistisch analysierenden Beobachters reduziert sich mit der
Wahl einer Systemreferenz. Dank dieser Einschränkung werden dann auch
zirkuläre Verhältnisse beobachtbar. Die Markierung von Bezugsproblemen
geschieht in dem System, das mit ihrer Hilfe Problemlösungen sucht, und
geschieht nur dann, wenn Problemlösungen sich anbieten. Insofern erzeugt
die Lösung das Problem, das mit ihrer Hilfe gelöst wird; und die
Beobachtersprache "Problem", "Funktion" dient nur
dazu, bereits etablierte Einrichtungen im Interesse von Alternativen zu
reproblematisieren; oder auch dazu, zu kontrollieren, wie weit man mit
Variationen gehen kann, ohne den Funktionskontext zu sprengen" (Luhmann
1995).
|
Re-Konstruktion
Destruktion
Konstruktion Rezeption
und Produktion
|