IM LABYRINTH DER FREMDREFERENZEN
"Um so
berechtigter ist die Frage: was geschieht eigentlich mit der Kunst, wenn
andere Bereiche der Gesellschaft, etwa die Wirtschaft, die Politik, die
Wissenschaft sich als Funktionssysteme begreifen, sich verstärkt auf
ein Sonderproblem konzentrieren, alles von daher zu sehen beginnen und
sich im Blick darauf operativ schließen? Was ist Kunst, wenn im Florenz
des 14. Jahrhunderts die Medici Kunst fördern, um fragwürdig
erworbenes Geld politisch zu legitimieren? Um es, könnte man auch
sagen, in den Aufbau einer politischen Position zu investieren? Was
geschieht mit der Kunst, wenn die funktionsbezogene Ausdifferenzierung
anderer Systeme die gesellschaftliche Differenzierung in Richtung auf
funktionale Differenzierung treibt? Wird Kunst dann anderen, jetzt
dominierenden Funktionssystemen unterworfen, oder ist - und so wollen
wir argumentieren - gerade dieser Trend zur Autonomisierung der
Funktionssysteme für die Kunst der Anlass geworden, ihre eigene
Funktion zu entdecken und sich auf sie zu konzentrieren?" (Luhmann
1995,S.222).

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Die
freigesetzten Fremdreferenzen
Komplexitätssteigerung
durch funktionale Ausdifferenzierung
Komplexitätssteigerung
durch Werteverlust
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